Handchirurgie

Die Handchirurgie hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem eigenständigen Fachgebiet entwickelt. Ihre Wurzeln liegen in der Unfallchirurgie, der Orthopädie und der wiederherstellenden Chirurgie. Aufgrund der komplexen Anatomie mit vielfältigen Gewebestrukturen auf kleinstem Raum hat sich der Einsatz von optischen Hilfsmitteln wie Lupenbrille und Operationsmikroskop als notwendig erwiesen. Gleichzeitig hat sich damit eine sehr präzise und das Gewebe schonende (atraumatische) Präparationstechnik entwickelt.

Der ausgewiesene Spezialist für diese Tätigkeit trägt nebst seinem FMH Grundtitel (Chirurgie, orthopädische Chirurgie, plastische und wiederherstellende Chirurgie, Kinderchirurgie) den Zusatztitel Handchirurgie FMH.

Allgemeine Handchirurgie

Der Handchirurgie obliegt das Erkennen und die chirurgische oder konservative Behandlung der Erkrankungen im Bereiche der Hände, der oberen Extremität und der peripheren Nerven am ganzen Körper.

Als häufigste Erkrankungen seien genannt:

  • Entzündliche Erkrankungen von Sehnen und Sehnenscheiden („schnellender Finger“)
  • Krankheiten der peripheren Nerven („Karpaltunnelsyndrom“)
  • Dupuytren’sche Kontraktur
  • Ganglion oder Cyste ausgehend von Gelenken und Sehnenscheiden
  • Epicondylitis („Tennis-Ellbogen“)
  • Fingergelenksarthrosen
  • Korrekturoperationen bei Lähmungen im Handbereich
  • Tumorchirurgie von Knochen und Weichteilgeschwulsten

Unfallchirurgie

Verletzungen an Sehnen, Knochen und Gelenken führen oft zu erheblichen und bleibenden Funktionsstörungen. Aufgrund der Vielzahl von beteiligten Strukturen, wie Nerven und Blutgefässe, ist eine präzise chirurgische Technik notwendig, um bestmögliche Resultate nach einer Verletzung zu erreichen.

Die Unfallchirugie der Hand befasst sich u.a. mit:

  • Management frischer Verletzungen
  • Sekundäreingriffe bei Verletzungsfolgen (Fehlstellungen, Verwachsungen)
  • Sehnenchirurgie
  • Nervenchirurgie
  • Knochen und Gelenkschirurgie (Stellungskorrekturen, Knochenverlängerungen)
  • Chirurgische Behandlung von Verbrennungen
  • Narbenkorrekturen

Unfallchirurgie

Der Einsatz des Operationsmikroskopes ermöglicht das Nähen von kleinsten Blutgefässen (mit) unter 1 mm Durchmesser. Dadurch sind folgende Techniken mit zuverlässigen Resultaten möglich geworden:

  • Replantationschirurgie (Wiederannähen abgetrennter Körperteile)
  • Freier Gewebetransfer (Verpflanzung von körpereigenem Gewebe an eine andere Körperstelle)
  • Transplantationschirurgie (Verpflanzung von körperfremden Geweben, z.Bsp Handtransplantation)